Die grosse Skandinavien Tour
Die erste Reise mit unserem frisch umgebauten Landi ging in den Norden. Man sagt: die Mücken kommen mit den Touristen – die Mücken gehen mit den Touristen und die Touristen gehen Mitte August. Also starteten wir am 14.8. in Richtung Travemünde mit dem Ziel durch Finnland ans Nordkapp und durch Norwegen wieder zurück zu fahren. Natürlich habe ich zuhause eine Route herausgesucht und diese in Etappen eingeteilt und natürlich habe ich ein paar Dinge notiert, die wir unbedingt besuchen sollten. Aber das Schöne bei Individualreisen ist ja, dass es mal nach rechts und mal nach links geht und vor allem nicht immer der geplanten Route nach….
Alles in Allem haben wir in gut 3 1/2 Wochen ca. 9‘500 km zurück gelegt – pannenfrei versteht sich.
Route:
Anreise: Travemünde – Helsinki
Etappe 1:
Ab Helsinki – Lahti – auf direktem Weg nach Mikkeli (Saimaa-Seeplatte)- 62 – Anttola – auf Naturstrassen bis Juva
Etappe 2:
via Kuopio – Isalmi – nach Manamansalo (Oulujärvi).
Etappe 3: (1. Routenwechsel zurück nach Osten)
Sotkamo – Kuhmo – auf die Via Karelia oder besser gesagt „Strasse der Runen und Grenzen“ – Lentira – keine Etappe ohne Pampa, also ab nach Osten – Vartius – entlang der Russischen Grenze – Hietajärvi – Suomssalmi – Kuusamo bis Kiutaköngäs im Oulanka National Park
Etappe 3: (2. Routenwechsel)
weiter entlang der Via Karelia (950) – Kotala – Sodankylä – auf der E75 nach Ukonjärvi
Etappe 4:
Inari – Karasjok – Lakselv (Norwegen) – Stabbursdalen National Park
Etappe 5:
Nordkapp – Gjesvær – Kirkeporten
Etappe 6:
E6 – Kronstad – Tverrelvdalen (Alta Canyon) – Øvre Alta
Etappe 7:
E6 bis Skibotn – Abstecher ins Skibotndalen – Kilpisjärvi (FI) – Saarikoski – zurück nach Skibotn
Etappe 8:
E6 – Andselv – Rv851 – Rv84 – Tennevoll – Lund – Bones – Wolfscamp – Tennevoll
Etappe 9:
E6 – Fauske – Løding – Rv17 (Küstenstrasse) – Saltstraumen – bis Holand
Etappe 10:
Fähre (ohne Auto) über den Holandfjord – Wanderung zum Svartisen Gletscher – zurück zum Auto – weiter auf Rv17 bis Sandnessjøen
Etappe 11:
Rv17 bis Namsos.
Etappe 12:
Rv17 bis Steinkjer – E6 – Trondheim – Stadtvisite gute Parkmöglichkeiten für „Überhöhe“ beim Bahnhof – weiter auf E6 bis Kongsvoll.
Übernachtung in der Kongsvold Fjellstue (Dovrefjell)
Etappe 13:
weiter auf E6 (10km) nach Hjerkinn – kurze Wanderung zur neuen Berghütte im Dovrefiell. Es hat sich gelohnt, wir haben 2 Moschusochsen gesehen! – zurück auf E6 – Oppdal – E70 – Rv62 – Rv660 – Åndalsnes – Rv63 – Trollstigenveien – Linge – Fähre bis Eidsdalen
Etappe 14
weiter auf Rv63 – Geiranger – Abstecher auf Dalsnibba – Rv15 – Videseter – Rv285 oder besser „Gamle Strynefiellveien“ – Grotli – Lom – Rv55 Sognefjell – Turtago – Øvre Ardal – Rv 252 bis Eidsbugarden
Etappe 15:
zurück auf Rv252 – E16 – Rv360 – Borgund Stavkirkje – Lærdalsøyri – Aurlands-oder Snøveien – Rv50 – Hol – Rv7 – Ål – Fv nach Leveld – Mautstrasse bis Hemsedal – Fv nach Lykkia – Nosi – bis Fagernes
Fv = Farvegen sind kleine Nebenstrassen meistens Schotterbelag und oft schlecht markiert
Etappe 16:
Rv51 – Bygdin – Jothunheimsveien – Rv255 – Skåbu – Vinstra – Peer Gyntveien – Forset – Synfjellveien – 251 – 33 – E16 – Begnadalen – Rv243 – Hedalen – Fv via Buvasskoia nach Sokna – E7 – E16 bis Oslo/Holmenkollen
In Oslo hatten wir Pech:
Holmenkollen-Turm geschlossen wegen Blitzeinschlag
Edvard Munch Museum geschlossen wegen Ausstellungswechsel
und am 2. Tag Regen…. Regen…. Regen….
Also weiter Richtung Süden!
Etappe 17: (ab hier war nichts mehr geplant)
E6 – Uddevalla (Schweden) – Mollösund – Göteborg – Helsingborg – Fähre nach Helsingør – 237 bis Gilleleje (Dänemark)
Etappe 18:
237 – 211 – Fredrikssund – via 53 – 23 – 57 – auf die E20 – Brücke nach Nyborg – E20 bis Esbjerg – Fähre nach Fanø – Inselrundfahrt
Eigentlich wären wir noch gerne auf der Insel geblieben. Dunkle Wolken, auffrischender Wind und eine Wettervorhersage die für die nächsten Tage Regen und Sturm mit Orkanböen prophezeite, liess uns einfach weiterfahren.
Also zurück nach Esbjerg – E20 bis Kølding – E45 – Flensburg – A7 bis Bad Bramsted / kurz vor Hamburg (eine Monsteretappe)
Etappe 19:
Ein Anruf in die Schweiz – Sonne bei 28°C – am Abend wurde mit den letzten Karhu‘s auf unsere trotz allem wunderschöne Reise angestossen – zuhause im Garten!
Finnland
Sehens- und Empfehlenswert:
Landschaft und Dörfer entlang der Via Karelia, Inarisee. Vor Allem im Osten Finnlands sind die meisten Nebenstrassen mit Schotterbelag. Abzweigungen sind relativ gut gekennzeichnet – meist Ortsname und -mentie, -ventie dahinter (bsp.Ahvenammentie) trotzdem ist eine detaillierte Strassenkarte vorteilhaft denn entlang der Russischen Grenze ist auf GPS wenig verlass. Das Tom Tom wollte uns öfters mal in den Strassengraben schicken!
Wer die Einsamkeit liebt ist in Ost Finnland/Lappland gut bedient.
Norwegen
Sehens- und Empfehlenswert:
- Stabbursdalen National Park – nördlichster Kiefern-Urwald der Welt mit bis zu 500 jährigen Bäumen – unbedingt den Eingang östl. des Campings nehmen (Anfahrt durch die Pampa ca. 8 km)
- Svartisen Gletscher – Wanderung zum Eis ca. 3 1/2 Std. ab Fähre hin und zurück. Gute Bergschuhe. Wer auf eigene Faust wandert (wie wir) achtet auf die Seile, da der Weg schlecht markiert ist. Die Pfeile zeigen nur in eine Richtung doch man muss den selben Weg wieder zurück. Führungen und Eisklettern wird angeboten.
- Dovrefjell National Park und seine Moschusochsen.
- Auch wenn mit dem eigenen Bett unterwegs, lohnt sich eine Übernachtung in der „Kongsvold Fjellstue“ – einem alten Berggasthof an der E6, mitten im Moschusland. Sehr gutes Essen!
- Die neue Berghütte im Dovrefjell mit Aussicht auf den Snøhetta. Das Gebäude wurde vom gleichnamigen Architekturbüro (Oslo Opera/ Bibliothek in Alexandria) gebaut und ist nur zu Fuss erreichbar.
All die vielen kleinen Naturstrassen, die wir gefahren sind zu beschreiben, würde den Rahmen hier sprengen. Einige waren gratis, Andere mit einer Maut belegt, perfekte Teststrecken für Radaufhängung, Stossdämpfer, Einlagen in Geschirrschubladen etc. – JUST FUN!!
Für Norwegen‘s Pampa sind detaillierte Karten zu empfehlen da die Strassen schlecht markiert sind.
Das Wolfscamp in Bardu verdient einen eigenen Beitrag.
Reisezeit:
Ab Mitte August sind vor allem im Norden nur noch wenige Touristen (und Mücken) unterwegs. Am Inarisee war‘s in der Nacht frostig. Vieles läuft in reduziertem Betrieb. Für die Küstenstrasse in Norwegen (Rv17) ist genügend Zeit einzurechnen, da die Wartezeiten bei den vielen Fähren mit Herbstfahrplan bis zu 1 Std. oder mehr sein können.
Viele Hochlandstrassen und Fv‘s sind im Winter geschlossen. Ab Mitte September/Oktober muss damit gerechnet werden.
Mehr Touristen sind noch unterwegs ab Trondheim nach Süden entlang den weitbekannten Sehenswürdigkeiten.