Korsika

Ja, der Landi wollte mal wieder ordentlich bewegt werden……
Korsika war angesagt – 8 Tage auf der Insel und durch die franz. Alpen zurück. Wie immer, fein säuberlich zuhause geplant – Pisten inkl. – 4 bis 6 Tracks, dank Internet & Co. Wie immer, immer anders als geplant.
In Total 12 Tagen haben wir (nur) 2’720 km zurückgelegt – Corsica eben….

Tag 1:
Anreise via AB nach Livorno und Fähre nach Bastia. Übernachtung auf dem sympatischen Camping La Pietra in Pietracorbara ( D80 Nord Richtung Cap Corse).

Tag 2:
Zum Einstimmen war heute die «Sisco Piste» via Saint Jean an die Westküste des Cap Corse angesagt und dann weiter ins Desert des Agirats. Also ab Pietracorbara ein paar km auf der D80 süd – D32 hinauf in die Berge nach Sisco und weiter. 1. Abzweigung auf die Piste verpasst 2. die D32 mutiert über eine gewisse Strecke zum «Bergwanderpfad». Schön ein wendiges Fahrzeug zu haben…. Auf der Rückfahrt haben wir die Abzweigung gefunden – mit Kette gesperrt und mit Schild «piste fermée»…..Die Aussicht dort oben ist fantastisch! 1 gute Std. Zeitverlust, es hat sich trotzdem gelohnt. Also 1.Routenwechsel – D80 ums Cap Corse – Plage d’Albo – Nonza – D81 Richtung «Saleccia Piste» zum Übernachten. Leider war das ganze Desert des Agirats wegen starkem Wind und Feuergefahr gesperrt, also zurück nach St. Florent zum Camping Kallista.

Tag 3:
Der starke (stürmische) Wind hat uns dazu veranlasst, die Insel in der anderen Richtung zu umfahren als ursprünglich geplant – also die Ostseite zu erst , was für nicht ganz schwindelfreie Beifahrer durchaus empfehlenswert ist 😉 – über die D81 – D264 zum Etang de Bigulia – N 198 Süd bis zum Camping Riva Bella. Die Anlage ist wunderschön gelegen, direkt am Strand und weitab von Strassen und anderem Lärm – Adamskostüm (und Eva…) ist allerdings Pflicht…..

Tag 4:
Heute war Pistenfahren angesagt, am Strand wie auch im Landesinneren. N198 bis Aléria – südl. von Aristone über die D144 auf die D444 (Piste) – toll, die Einfahrt zur Piste zwischen Meer und N198 war mit einem Balken auf 2.20m beschränkt und nicht umfahrbar (wir haben 2.30m). Also weiter, wir hatten ja noch Pläne…N198 Süd bis Favone – D168 – Tagliu Rossu -D168A zu den Cascaden von Cavu. Die Einfahrt in den Fôret Hospedale war mit Verbotsschildern zugepflastert und die Piste entlang dem Cavu mit Barrieren geschlossen. Die Gumpen am Fluss und deren Bevölkerung erinnerten an einen Sonntag im Maggiatal…. shit happens! – also weiter nach Porto Vecchio – Sta Giulia – Rondaria (zu bevölkert) – zum Camping La Chiappa. Die Gegend um Porto Vecchio ist sehr touristisch und stark überbaut, etwa so wie an der Côte d’Azur.

Tag 5:
N198 nach Bonifacio – so schön! weiter über die N196 – D48 – D48A auf die «Hinkelsteinrunde» – Wildschweine inkl. – zurück via Sartène – Propriano – D157 – D155 zum Plage di Cupabbia – no camping! – weiter auf der D155 und D55 zum einfachen aber schönen Camping La Vallée Verghia beim Plage de Verghia – kulinarisches Corsica am Abend.

Tag 6:
D55 – N196 – D3 – D27 – Bastelica – Col de Scalella – N193 – Corte (Hundeverbot in der Citadelle) – Regen – weiter ins Restonica Tal – D623 bis zur Bergerie und zurück. Die Wanderung zum Lac Melo haben wir gestrichen (Wetter). D18 – D84 – Calacuccia – Col de Vergiu – Evisa – nach Porto zum Camping Funtana a l’Oro.

Tag 7:
D81 nord entlang der Küste Richtung Galéria – D351 ins Fangotal. Wanderung ab Ende der Strasse inkl. erfrischendes Bad in einer Gumpe des Fango. – D81 – D81B bis Calvi. Camping La Pinède – Sturm!

Tag 8:
Pistentag! N197 – Lumino – D71 – D113 – die Piste beim Lac de Codole wurde angepeilt – «sous peine de……» gesperrt! – weiter auf D83 Ille Rousse – N197 – D81 – 2. Anlauf im Desert des Agirats – die Saleccia Piste ist offen, cool! Einer verstehe die Franzosen – heute hat es fast mehr Wind als beim 1. Anlauf. Über Ghignu reden wir schon nicht mehr, sind einfach happy. Wir übernachten nicht am Strand, es ist zu windig (stürmisch). Also ein Augenschein und zurück zum Camping La Kalliste in St. Florent- den kennen wir ja.

Tag 9:
Unser letzter Tag auf der Insel. D81 richtung Casta – D62 San Pietro di Tenda – D162 – D5 – D82 – Défilée de Lancome – N193 – Bastia – D80 – wir haben noch eine Piste entdeckt und wollten das ausprobieren: Pietracorbara – Cagnano auf der D32 (ja, der Bergwanderpfad geht nach einem kurzen Unterbruch als Strasse – Piste – Strasse weiter) – D180 Col de Sta Lucia – D80 ums Cap Corse von West nach Ost – ein Stop in der Metzgerei in Macinaggio war geplant aber das Timing schlecht….Camping La Pietra in Pietracorbara

Tag 10:
Bastia – Nizza – Mercantour – Col de la Bonette – D900 est – Col du Vars (Vorsicht! am Abend sind auf der Strasse Murmeltiere unterwegs) – Camping La Rochette in Guillestre

Tag 11:
Guillestre – D902 – Combe du Queyras – Col d’Izoard – Briançon – N91 Col du Lautaret – D902 – Col du Galibier – D 1006 – D902 – Col d’Iseran (auch hier sind Murmeltiere unterwegs) – Bourg St. Maurice, Camping Le Reclus

Tag 12:
Col du Petit St. Bernard – D1090 – Courmayeur (Italia) – Chamonix Mt. Blanc – D1506 – Col de la Forclaz – Martigny – AB nachhause

Strassen & Pisten:
Die diversen Beschreibungen von Korsikas Strassen treffen i.A. zu: schmal, holprig, oft schlecht bis ungesichert, dafür mit atemberaubendem Weitblick aufs Meer, in die Tiefen und auf die Berge. Eine Ausnahme bildet die N196 entlang der Ostküste zwischen Bastia und Bonifacio, die auch entsprechend verkehrsreich ist. Die Korsen sind auf der Strasse ziemlich aufgeregt, bedanken sich aber mit freundlichem Hupen, wenn man sie vorbei lässt.
Wir haben festgestellt, dass viele u.A. im Internet beschriebene Pisten und Forststrassen gesperrt sind. Auch Pisten, die wir vor Ort entdeckt haben, sind oft mit Steinen, abgeschlossenen Barrieren und Ketten gesperrt oder mit Fahrverbot belegt. Wir halten uns an diese Verbote da wir der Meinung sind dass ein «nach mir die Sintflut Denken» nur zu noch mehr Einschränkungen führt.
Saleccia Piste: für den Landi eine Sonntagsfahrt – bedingt SUV tauglich (z.T. ausgewaschen) trotzdem ist es auch auf dieser Piste möglich bei aufkommendem Übermut einen Landi flach zu legen…..nein, nicht wir 😉
Pietracorbara – Cagnano ab Lapedino: teils schmale Piste, SUV tauglich, tolle Aussicht. (Nicht bis zur Antenne fahren sondern links halten)

Wetter & Reisezeit:
Wenn möglich nicht im Juli/August….auch jetzt im September waren noch viele Touristen unterwegs, vor allem in den Städten. Obwohl bis zum Abend die Campingplätze recht gefüllt waren, haben wir jedesmal noch einen Platz gefunden. Die Temperaturen sind angenehm warm aber wir hatten z.T. recht starken bis stürmischen Wind.

Flora & Fauna:
Es war überall noch extrem trocken – auch in den Bergen. Entsprechend striktes Feuerverbot. Was heisst, man muss auch einen kleinen Webergrill gar nicht erst einpacken….. Wildschweine trifft man am ehesten an, wenn zu Fuss unterwegs. Wir haben auf der Hinkelsteinrunde ein Exemplar gesehen – extrem scheu. Die korsischen schwarzen Hausschweine trifft man jedoch vor allem im Inland – am Col de Vergiu – freilaufend auf der Strasse und in den Wäldern an. Das selbe gilt für Kühe, Schafe, Ziegen und Pferde. Die Tiere leben die grosse Freiheit!

Sehenswert:

  • Eine Fahrt ums Cap Corse (von Ost nach West) . Weniger Touristen, tolle Landschaft, abenteuerliche Strassen, ursprüngliche Dörfer. Zu beachten sind dabei die vielen z.T. alleine oder in Gruppen stehenden Familiengruften oft mit Aussicht aufs Meer und fernab von Friedhof oder Kirche (typisch in dieser Gegend).
  • Restonica Tal. Die sehr schmale Strasse entlang (über) der Schlucht führt hinauf in eine fantastische Bergwelt und zu einer bewirteten Bergerie. Ausgangspunkt für diverse Wanderungen.
  • Bonifacio korsisches savoir vivre pur!
  • Ganz allgemein ist die Westküste landschaftlich spannender als der Osten und es lohnt sich etwas mehr Zeit für die Berge einzuberechnen.

Gute Gastgeber:

  • Camping La Pietra in Pietracorbara mit kleinem Restaurant
    Restaurant Mare e Sole am Strand von Verghia, Coti-Chiavari (Westküste)

Fazit:
Ziel unserer Reise war die Insel kennen zu lernen – einmal rundherum zu schnuppern. Mehr liegt in 8 Tagen nicht drin denn in Korsika braucht man Zeit, vor allem auf den kurvenreichen Strassen bei durchschnittl. Geschwindigkeit von 40 – 50 km/h. Das nächste mal, und es gibt ein nächstes mal, würden wir 2 – 3 Orte als Ausgangspunkt für Ausflüge wählen. Wir würden eventuell auch 1 Tag fürs Pistenfahren mit einem lokalen Guide vorsehen. Dieses Angebot besteht und ist auch Einkommensquelle für die einheimische Bevölkerung. Das schöne an Korsika ist, dass die Anreise von uns aus in 1 Tag möglich ist. Also weniger ist mehr und dafür etwas öfter…..

Reisen mit Hund:
Kein Problem! Jade war überall willkommen – auch in den Restaurants. Es gab zu dieser Jahreszeit nur 1 Strand in La Chiappa wo eigentlich Hundeverbot war – eigentlich…..Die Korsen sind nicht nur freundlich sondern auch sehr hundefreundlich.
Corsica Ferries hat sich förmlich auf Reisende mit Hund spezialisiert. Zwar steht in den AGB’s es bestehe Maulkorbpflicht und Hunde dürften nicht ins Restaurant aber ich hab nur einen Hund mit Maulkorb gesehen, im Restaurant. Es ist sicher gut so ein Ding dabei zu haben für den Fall. Wir haben für € 28.- eine Tageskabine -aussen mit 2 Betten gebucht (ab Livorno mit Hundedecke, Hundeknabberli und Hundeshampoo….)

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