Island im Winter
Auroras in Island im Winter – ich hatte da konkrete Vorstellungen…. Alexander’s Begeisterung ob meiner Idee hielt sich allerdings in Grenzen. Trotzdem entschieden wir uns recht kurzfristig die Koffer zu packen.
Wegen der langen Anreise musste der Landi zuhause bleiben.
Flug via Kopenhagen nach Keflavik und Mietwagen war angesagt. Wir nahmen uns 7 Tage Zeit und beschränkten uns auf den Süden. Vor allem auf die Orte, die wir bei unserer ersten Reise nicht besucht haben.
Da wir das Ganze als Fotoreise planten – der Auroras wegen natürlich – habe ich mich zuhause entsprechend vorbereitet: Sonnen auf- resp. Untergang – wie, wann, wo usw. ( das Programm heisst „ The Photographer’s Ephemeris“), Spaceweather und Island Meteo. Letzteres liess nichts Gutes erahnen…..
Tag 1:
Ankunft gegen 15:30 Uhr in Keflavik, SUV in Empfang nehmen und ab auf der 425 Richtung Süden. Schnell zur „Brücke der Kontinente“ denn Sonnenuntergang ist um 16:22 Uhr und der beinahe Vollmond steht auch schon am Himmel. Photoshooting. Es ist sehr windig und entsprechend kalt.
Wir sind 2 Nächte im Northern Light Inn, gleich neben der Blauen Lagune. Da der Himmel nur leicht bewölkt ist, machen wir uns nach dem Essen auf den Weg zur Lagune und warten auf Auroras – und warten – und warten….
Tag 2:
10 Uhr morgens, langsam wird es hell. Wir fahren noch einmal ein Stück über die 425 zurück nach süd/westen zu den Felsen der Reykjanesviti und zum „Blubberebiet“ Gunnuhver. Heute ist es zwar relativ schön aber extrem windig. Unsere Fahrt geht über die 427 Ost und 42 Nord zu den Seen Graenavatn und Kleifarvatn und weiter Richtung Hafnarfjörður. Auf dem Weg treffen wir auf eine traditionelle Stockfischtrocknerei. Nach all dem Wind, den kalten Fingern und roter Nasenspitze ist ein Bad in der Blauen Lagune angesagt!
Tag 3:
Heute geht es nach Osten – zu den Wasserfällen an der Ringstrasse 1 mit einem kurzen Photostopp bei der Strandarkirka von Selvogur (425 ost). Abstecher zum Seljalandsfoss – ein Weg führt hinter dem Wasserfall hindurch – etwas eisig, aber machbar. Wir sind fast alleine…. Weiter auf der „1“ Richtung Osten zum Skógafoss. Auch hier haben wir das ganze Panorama für uns! Heute nacht sind wir im „Grand Guesthouse Gardakot“, ein wunderschöner Ort nur wenige Minuten vom Dyrhólaey mit self catering am Abend und tollem „Buurezmorge“. Doch auf dem Weg dorthin gibt’s noch einen Abstecher zur US Navy Crashed DC3 irgendwo in der Sölhejmanssanður. Wir haben sie gefunden – ohne stecken zu bleiben. Schnell ein paar Fotos vor dem nächsten Sturm – wir brauchen kein sandgestrahltes Equipment! Bald geniessen wir die warme Stube während draussen der Wind um die Ecken pfeift.
Tag 4:
Irgendwas zwischen Starkwind und Sturm! Unser Photoshooting beim Dyrhólaey wird buchstäblich vom Winde verweht. Natürlich versuchen wir standfest zu sein….Optimistisch fahren wir nur eine kurze Strecke zum Abzweiger 215 Reynishvefti – von unserer jetzigen Position aus gesehen, müsste das um einiges weniger windig sein. Doch wir fahren in die nächste Wand – und machen trotzdem Fotos am Strand. Weiter nach Osten auf der „1“ Richtung Skaftafell und Svartifoss. No go, es regnet und stürmt zu sehr, also weiter…..vielleicht erwischen wir die blaue Stunde am Fjallsarlon. Ja, und wir sind auch wieder ganz alleine (zwischen zwei Wetterfronten), einfach schön, im Land der Elfen…..Heute sind wir im Hali Country Hotel und geniessen die Hofspezialitäten.
Tag 5:
Regen und Wind – wir fahren zurück nach Reykjavik. Da wir nach wie vor optimistisch sind, glauben wir auch noch an eine Wanderung zum Svartifoss im Skaftafell. Jemand meint es gut mit uns, wir sind wieder einmal zwischen zwei Wetterfronten und geniessen eine tolle Wanderung vom alten Bauerngehöf „Sel“ zum Svartifoss inkl. Schneehühnern. Danach geht’s weiter auf der Ringstrasse 1 Richtung Reykjavik. Zwischenzeitlich montieren wir die Sonnenbrille!!!! Am Abend geniessen wir isländische Spezialitäten bei „Einar Ben“ im Stadtzentrum.
Tag 6:
Kleine Kulturrunde in der Stadt und weiter nach Keflavik – es ist unser letzter Tag. Ausflug zum Leuchtturm von Garður und dann ab in die Blaue Lagune. Erst Photoshooting at sunset, dann ein Bad und ein kleiner kulinarischer Höhenflug im Restaurant.
Tag 7:
Via Oslo nachhause…….
……Island?
Island ist immer eine Reise wert – egal wie das Wetter, ob mit oder ohne Auroras, ob Sommer oder Winter.
Island ist schön – einfach nur schön…..