Island im Sommer

Island zu beschreiben ist gar nicht so einfach
Island muss man erleben
Ich versuch es trotzdem mit folgendem Ablauf:

Wir hatten 21 Tage auf der Insel zur Verfügung. Die Vorbereitung zuhause bestand vor allem aus dem Lesen einschlägiger Literatur und Websites, dem Studieren der Karte und zuletzt der Entscheidung, was wir denn wirklich sehen und erleben wollten.

Total zurückgelegte Distanz: 8‘474 km

Etappe 1:
Ankunft in Seyðisfjörður – Fahrt über den Pass nach Eglisstaðir zum einkaufen und volltanken.
Ringstrasse 1 süd – 931 – 910 – über die F909 zur Snæfell Hütte – zurück zur 910 über den Hálslón-Staudamm zur Piste auf‘s Lambafell –  Piste  Hvannstóðsfjöll – Àlftadalur (Àsgeirsson S.123f) – F910 – F905 bis Möðrudalur Camping

Etappe 2:
Über die F905 zurück zur F910 – F903 Oase „Hvannalindir“ und F902 zur Kverkfjöll Hütte (Àsgeirsson S.155 resp. S.153) – Die Eishöhle ist laut Rangerin eingebrochen und die Piste wurde vom Gletscherlauf der Jökulsá á Fjöllum weggeschwemmt, also ging‘s zu Fuss zum Gletscher – Übernachtung bei der Sigurdarskáli.

Etappe 3:
Via F902 zurück zur F910 – F894 zur Askja. Die Motivation zum Wandern blieb bei dichtem Nebel aus, also ging es wieder hinunter zur Drekihütte und zur Info bei der Hüttenwartin. Die „Gæsavatnaleið-Route“ F910 Trölladyngia süd wollten wir nicht alleine fahren (Àsgeirsson S.113 f). Also weiter über die F88 zur Oase „Herðurbreiðarlinðir“ und entlang der Jökulsá zur Ringstrasse 1- Abstecher zum Solfatarenfeld Námaskarð – weiter bis Reykjahið Camping am Mývatn-See.

Etappe 4:
Tag der Bewegung und Entspannung…..
863 zur Krafla – Wanderung zum Viti Krater und durch die Lava des Leirhnjúkur (einige Pfade waren an diesem Tag gesperrt, weil der Hollywood Film „Noah“ mit Russel Crow in diesem Gebiet gedreht wurde…) – zum Abschluss des Tages ein ausgiebiges Planschen Mývatn Nature Bath.

Etappe 5:
Ringstrasse 1 um den Mývatn bis Laxárbakki – Piste via Stöng Heiðmörk durch die Mývatnsheiði nach Rauðarfell – 843 nord bis zur Brücke – 842 süd – Aldeyarfoss – F26 Sprengisandur – F752 bis zum Laugafell (Àsgeirsson S.106 fälschlich als F881 aufgeführt), ausgiebiges Bad und Plaudern im HotPot, man trifft eben immer wieder die selben Leute unterwegs.

Etappe 6:
Ab Laugafell weiter auf der F752 west hinunter ins Vesturdalur (Asgeirsson S.106 – 107) – 752 und Ringstrasse 1 nach Akureyri zum Proviant auffüllen – 82 nord entlang dem Eyafjörður – 808 nach Àrskógssandur zu einem Kurzbesuch bei Bruggsmiðian, einer Mikrobierbrauerei – Hersteller von „Kaldi“. Direktverkauf ist ihnen nicht erlaubt dafür wurde uns aber die fast ganze Palette zum Degustieren aufgetischt. Zum Abschied gab‘s für beide noch ein Brauereiglas und je ein Fläschchen als „Schlummertrunk“ und als wir fragten, was wir den schuldig seien, wurde mit einem freundlichen Lächeln abgewinkt!
Wir sind an diesem Abend nur noch die wenigen Kilometer zum Dalvik Camping gefahren…..

Etappe 7:
Schlechtes Wetter…. – weiter auf der 85 nord bis Olafsfjörður – Tunnel nach Siglufjörður – 76 – Abstecher nach Hofsós und der alten Torfkirche von Gröf – weiter über die 76 – 75 – Sauðárkrókur – 744 – 745 – entlang der Nordfjorde bis Blönduós Camping.

Etappe 8:
Unser Tagesziel war der HotPot in Hveravellir, wir wollten nicht die ganze Strecke auf dem Kjalvegur (F35 Kjölur) fahren, wussten aber, dass die von uns gewählte Strecke ein gewisses Umkehrrisiko in sich hatte….
Ab Blönduós auf der Ringstrasse 1 ost bis Víðimýri zum volltanken – 751 bis Mælifell – ab hier bestand die Möglichkeit auf einer Nebenpiste durchs Gilhagadalur oder auf der F756 durchs Mælifellsdalur zu fahren. Beide Pisten treffen sich beim Aðalmannsvatn östlich des Blöndulón. Wir entschieden uns für die F756 da wir später noch den „alten Kjalvegur“ befahren wollten. Also F756 – F734 süd – bei der Abzweigung zur Strönukvíslarskáli, weiter nach Süden. Nach ca. 6 km beginnt die als Nebenpiste eingezeichnete traditionelle West-Ost Verbindung des Kjalvegur. Um wieder auf die F35 zu gelangen, müssen zuerst der Svartakvísl und ein paar Km später die Blanda an der „alten Furte“ gequert werden (Àsgeirsson S. 92 – 93).
Asgeirsson beschreibt die Route von West nach Ost d.h. ab der F35. Wir haben an der Blanda rechtsum Kehrt gemacht, da keinerlei Reifenspuren auszumachen waren. Vor lauter Herrjeeh habe ich es verpasst, ein Foto von Alexander zu machen, wie er in der Badehose mit Sicherheitsleine und Langlaufstock die Blanda erforschte…..
Also alles wieder zurück bis zur F756 – über den Damm am Blöndulón – F35 bis Hveravellir.

Etappe 9:
35 süd – F347 zum Kerlingarfjöll – Wanderungen in beide Richtungen ab Parkplatz – zurück über die F347 zur F35 süd – auf Nebenpiste in die Hvítárnes – übernachten bei der Hvítárnesskáli.
In dieser Nacht konnten wir die ersten Polarlichter sehen!

Etappe 10:
Über die Nebenpiste weiter nach Süden – F35 – Abstecher zum Gullfoss und zum Stóri-Geysir – 37 bis Miðdalur – F337 nord – beim Hlöðufell entschieden wir uns für die Ostumfahrung (Nebenpiste) – F338 west – 550 nord durchs Kaldidalur – Abstecher über die F551 zur Jaki – kleine Gletscherrunde mit dem „IceLandi“ auf dem Langjökull frei nach dem Motto: Was die Grossen können, kann unser Landi auch….
zurück zur 550 – 518 bis Húsafell Camping.

Etappe 11:
Abstecher zum Hraunfossar und zum Barnafoss – 519 Reykholt – über die 50 zur Ringstrasse 1 süd – 553 zum Langvatn. Wir planten über eine Nebenpiste durchs Langvatnsdalur nach Norden auf die 581 zu fahren. Diese Route war nirgends beschrieben und hatte entsprechendes Umkehrpotenzial. Bei der Fischerhütte begann die Nebenpiste entlang dem Seeufer. Ungefähr beim letzten „Seedrittel“ hätten uns vielleicht die MaxTrax weitergebracht. Da aber keine Besserung in Sicht war, haben wir gewendet.
Alles wieder zurück zur Ringstrasse 1 nord – 60 nord – 54 west Snæfellsnes – über die 558 durch die Lava des Berserkjahraun – 54 west – 570 zum Snæfellsjökull. Für die kommende Nacht waren Polarlichter zu erwarten und weil der Snæfellsjökull in einem Naturpark liegt wo Camping verboten ist, entschieden wir uns ins Berserkjahraun zurück zu fahren – es sollte sich lohnen!

Etappe 12:
über die 54 west um den Snæfellsnesjökull – Abstecher zum gestrandeten Pottwal – ein paar stille Gedanken – 572 zum Djupalónssandur – über den Fusspfad nach Dritvík und zurück – 54 ost – Borgarnes – Ringstrasse 1 – 54 Hvalfjörður – übernachten im Hotel Glymur.

Etappe 13:
Über die 47 und Ringstrasse 1 nach Reykjavík – Stadtrunde – weiter auf der Ringstrasse 1 – 26 und F26 nord – F225 – F208 – F224 zum Landmannalaugar (Àsgeirsson S.19). Rasch noch ein Bad im heissen Bergbach denn es sollte eine frostige Nacht werden.

Etappe 14:
Via F208 nach süden auf die Ringstrasse bis Kirkjubærklaustur zum Tanken und Kaffeepause. Eigentlich hatten wir die „Lakirunde“ F206 und Rundpiste ab Laki geplant, wollten jedoch unbedingt in den Abendstunden am Jökulsárlon sein. Zeitlich ging das irgendwie nicht auf. Also strichen wir die Laki und fuhren stattdessen wieder auf der Ringstrasse zurück und über die alte Mýrdalssandurpiste nach Vík í Mýrdal zum Fotoshooting beim Felsen Reynisdrangar. Danach ging es abermals zurück auf der Ringstrasse ost – Abstecher zum Svínafellsjökull – Abstecher zum Fjallsárlón und passend gegen Abend waren wir bei der Gletscherlagune des Jökulsárlón – Fotopause – weiter nach Höfn Camping und zum Abendessen im Pakkhús am Hafen.

Etappe 15:
Ringstrasse 1 ost – 96 und 955 entlang der Ostfjorde nach Reyðarfjörður – 92 bis Eglistaðir zum Tanken und Einkaufen. Wir beschlossen noch einmal ins Hochland zur Askja zu fahren in der Hoffnung die Caldera doch noch zu sehen. Also nochmals 913 – 910 – Hálslóndamm – Piste Lambafell und übernachten im Laugarvalladur.

Etappe 16:
Wir hatten eine kalte Nacht und es war immer noch kalt, trotzdem fuhren wir auf direktem Weg über die F910 zur Drekihütte. Es hatte geschneit im Hochland und die Piste F894 war teils schneebedeckt. Oben angekommen gab es nur ein 2. Erinnerungsfoto und ab ins warme Auto. Ich hatte mir am Abend vorher das Knie verdreht und war überhaupt nicht motiviert in wolkenverhangener Landschaft auf schneebedeckten Lavapfaden herum zu humpeln. Auch Alexander hat es vorgezogen an der Wärme zubleiben….zurück und über die F88 nord ins wärmende Mývatn Nature Bath.

Etappe 17:
Der Nordosten stand noch auf unserem Programm:
über die 862 und 866 zu den 3 Wasserfällen Selfoss, Dettifoss und Hafragilsfoss – weiter nach Norden – Abstecher ins Vesturdalur – Wanderung zu den Felsen „Karl og Kerling“ . Weiter auf der 862 – 85 ost – 861 zur Hufeisenschlucht Asbyrgi – 85 nord bis Húsavík.

Etappe 18:
Ab Húsavík Piste zum Höskuldsvatn – via Skörð auf die 87 süd durch die Hólasandur und Mývatnssandur – 858 und Ringstrasse 1 rund um den See und abermals zu einem Zwischenstopp in die Hot Pots. Ringstrasse 1 ost – Piste 864 nord nach Kópasker – auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz, nördlich der Ortschaft über eine Piste zum Strand – hat nicht gepasst, also weiter über die 870 nord durch die Melrakkasletta – Abstecher zum Arctic Henge bei Sonnenuntergang – Raufarhöfn Camping mit einer weiteren Polarlicht Nacht.

Etappe 19:
04:30 Uhr – Klappdach runter – scheiss Wind!
Wenigstens gab es auf dem eigentlich schönen, kostenfreien Gemeindecamping mit warm Wasser und sauberer Dusche auch eine Steckdose. Also schnell ein Kaffee und weiter auf der 870 süd/ost – Piste östl. parallel zur 870 – 85 – Þórshöfn – 869 Langanes – Abstecher zum Wrack der alten DC3 bei Sauðanes – weiter auf der Piste in Richtung Fontur. Die Strecke war extrem langsam und das Wetter schlecht, also zurück nach Þórshöfn zum Frühstück – weiter auf der 85 süd – Abstecher 91 Bakkafjörður – 85 süd bis Vopnafjörður. Eigentlich wollten wir auf der 917 über den Pass Hellisheiði fahren aber die Regenfront mit Nebel und Wind trieb uns zurück in die warmen Nature Bath…..Es war der schlechteste Tag unserer Reise und wir entschieden uns für eine Übernachtung im Hotel in Reykjahilð.

Etappe 20:
Es hat wieder bis weit hinunter geschneit, ein Blick aus dem Fenster: Graupelregen. Wir hatten Internet also ein kurzer Blick auf‘s Wetter – durchmischt, gegen Abend besser. Noch ein Blick auf‘s Wetter, diesmal auf Spaceweather – oha ein Sonnensturm ist unterwegs zur Erde und es ist starke Polarlichtaktivität zu erwarten. Morgen geht unser Schiff, also müssen wir spätestens um 17 Uhr in Seyðisfjörður sein.
Wo ist das Wetter am besten – wo haben wir eine schöne Kulisse? Nochmal ein Click auf den Wetterbericht: Mývatn meldet eine einigermassen klare Nacht also entschieden wir uns hier zu bleiben und den Tag mit einem „short trip“ und einem letzten Besuch im Nature Bath um die Ohren zu schlagen.
Wir reservierten eine Hütte im Dimmuborgir Guesthouse in der vordersten Reihe mit freiem Blick auf den See. Dann ging es los.
Ringstrasse 1 nord – Abstecher zum Goðafoss – über die 835 in Richtung Grenivik – Piste F839 in Richtung Hvalvatnsfjörður. Bei halber Strecke machten wir kehrt, das Benzin wurde knapp. Weiter nach Grenivik zum Autowaschen. Über die 83 süd und die Ringstrasse 1 zurück an den Mývatn zum Bade.

Etappe 21:
Nach einem gemütlichen Frühstück im Guesthouse ging es auf Umwegen nach Seydisfjörður. Ringstrasse 1 ost – Piste 925 nord – 944 und 94 entlang dem Héraðssandur und über den Pass am Geldingafjall nach Bakkagerði resp. Borgarfjörður – zurück über die 94 nach Eglistaðir und über die 93 nach Seyðisfjörður. Auf der Passstrasse haben wir noch einmal die Filmcrew bei den Dreharbeiten von „Noah“ getroffen – die Strasse war zwischendurch gesperrt aber wir hatten ja genügend Zeit.
18 Uhr: eingeklemmt zwischen grossen und kleinen Landis, Buschtaxis, Mercedes „Kübelwagen“, SUV‘s und einigen originellen Oldtimern ist unser „IceLandi“ bestens versorgt.
20 Uhr: Die Norrönna sticht in See……..

Pisten

F910:
Der östliche Teil dieser Hochlandstrecke ist einer der viel befahrenen Zubringer zur Askja. Sie gehörte für uns zusammen mit der F905 (im selben Einzugsgebiet) zu den mühsamen. Die als „Waschbrett“ bekannten Querrillen beanspruchen das Material extrem. Eine etwas höhere Geschwindigkeit wäre angenehmer. Schlaglöcher und spitze Lavasteine lassen dies aber nicht immer zu.

F903 resp. F902 Kverkfjöll:
Die F903 ist wunderschön & wenig befahren. Auf beiden Pisten wechseln sich sandige Abschnitte mit Lavafeldern ab. Die F902 ist farblich spannend und weist nur wenige Waschbrett Abschnitte auf.

F88 (Askja-Ringstrasse):
Für uns eine der schönsten Hochlandpisten. Wenig Waschbrettabschnitte. Nach der Lindaá Furte windet sich die Piste entlang der Jökulsá á Fjöllum durch Plattenlavafelder.

864 nord (Dettifoss):
Diese Piste ist nicht sehr empfehlenswert. Zwar mit 4×4 zu befahren aber Waschbrett pur, Schlaglöcher und steinig. Für die Strecke entlang der Jökulsá á Fiöllum nach Asbyrgi ist die Parallelstrasse 862 wesentlich besser und landschaftlich reizvoller.

F752 ab F26 Sprengisandur nord:
Der nördliche Teil der F26 war gut zu fahren. Die F752 durch die Sprengisandur bis Laugafell war ebenfalls sehr angenehm zu fahren. Sandpiste, schöne Wüstenlandschaft mit Blick auf den Hofsjökull. Ab Laugafell nach Westen wird die F752 sehr steinig. Ist jedoch wenig befahren und hat dadurch auch keine Waschbretter.

F756 Mælifellsdalur:
Wenig befahrene Strecke durch ein schönes Hochtal. Steinig aber mit Geländewagen gut zu fahren.

F734 süd:
Diese Piste ist wenig befahren, weil sie eigentlich ausser zur Ströngukvíslarskáli (Hütte) nirgends hinführt. Mit Geländewagen problemlos zu fahren.

F35 und F347 Kjölur, Kerlingarfjöll:
Über die F35 ist das Hochland auch mit einem normalen 4×4 problemlos zu queren. Einige Abschnitte sind etwas steiniger als andere – die Strecke wird auch vom Hochlandbus befahren.
Wie alle viel befahrenen Pisten weist auch diese Strecke Waschbrett-Abschnitte auf.
Die F347 ins Kerlingarfjöll ist bis zum Camping und den Hütten auch mit einem SUV problemlos zu fahren.

F337 Mjðdalsfjall:
Der Aufstieg ab Miðdalur ist stellenweise steil und steinig – wir hatten die Diffsperre ein. Grandiose Aussicht. Zwischen dem Rauðafell und dem Hlöðufell = tolle Sandpiste! Die Strecke ist wenig befahren landschaftlich spannend. Die Nebenstrecke wird weiter unten beschrieben.

F338 „Strommasten Strecke“:
Diese Piste ist problemlos zu fahren, landschaftlich nicht sehr attraktiv und weist ein paar Waschbretter auf.

F551 ab Kaldidalur zur Jaki Hütte:
Diese Piste ist gut zu fahren. Ab der Hütte bis zum Gletscher sind die Steine grob und ziemlich lose – nicht unbedingt SUV tauglich. Auch auf dem Gletscher kann man Fahrzeuge „versenken“…(siehe Fotos)

F225 Landmannaleíð:
Die Piste führt am Fusse der Hekla vorbei, ist landschaftlich sehr schön, für Geländewagen gut zu fahren und für 4×4 fahrbar.

F208 Nyðra-Fjallabak:
Landschaftlich sehr schöne Piste mit einigen kleinen und mittleren Furten.

Alle von uns befahrenen, mit Strassennummern versehenen Pisten, sowohl auf der Snæfellsnes als auch entlang der Nord- resp. Ostfjorde waren mindestens 4×4 tauglich und im allgemeinen gut zu fahren.

Nebenpisten

Lambafjell ab Hálslón bis F910:
SUV taugliche Schlotterpiste….

Hvannstóðsfjöll ab Laugarvalladalur:
Nur für Geländewagen. Steiler Aufstieg (mit low gear), die Piste ist auf dem Fjöll teilweise schlecht auszumachen, Passagen über grobe Lavabrocken resp. Platten, sehr einsam. Ab Einmündung in die Piste Saudá – Àlftadalshæðir bis zur F910 ist die Strecke gut zu fahren.

Mývatnsheiði Stöng Heiðmörk – 843:
4×4 taugliche Piste durch Weiden und Heidelandschaft

Alter Kjalvegur ab Ende F734 sud:
Diese Piste wird wohl nur noch von Schafzüchtern und einigen „unermüdlichen“ befahren. Dafür sind Pferdespuren auszumachen. Die Strecke kann nur mit Geländewagen – am besten höher gelegte – befahren werden. Die Piste ist extrem ausgewaschen, steinig und schmal. Allerdings zeigen die Steinhaufen, dass es sich um einen ehemals wichtigen Verbindungs Trail handelt. Wer bis zur F35 gelangen will, muss sowohl den Svartakvísl als auch die Blanda queren. Mehr darüber unter Furten.

Hlöðufell Ost/Lambahraun ab F337:
„Offroad – Onroad“….ein Lavafeld der groben Sorte und nur für Geländewagen. Die Piste ist teils fast nicht auszumachen, pure Lavaplatten und grosse, spitze Lavasteine denen man nicht immer ausweichen kann. Die Strecke ist absolut „slow going“ aber super spannend – auch landschaftlich. Es gibt eine Hütte auf der westl. Seite des Hlöðufell an der F337. Man stellt sich am besten darauf ein, im Falle einer grösseren Panne dorthin zu wandern denn wir hatten in diesem Gebiet keinen Handyempfang!

Langavatn Piste ab Ende 553 – Langavatnsdalur:
Nur für Wanderer, Optimisten und Bastler….(mit Geländewagen).
Ab der Fischerhütte führt ein kurzer relativ steiler und steiniger Weg auf eine Anhöhe mit schöner Aussicht auf den See. Hier ist die letzte einfache Möglichkeit zum Wenden.
Die Weg führt bergauf und bergab entlang dem See, wird steinig und sehr schmal. Teilweise fährt man direkt am Ufer auf losem Kies. Wir hatten etwa 2/3 der „Seestrecke“ geschafft, als uns eine Steigung mit tiefem, losem Kies einen Strich durch die Rechnung machte. Vielleicht wären wir mit Hilfe der MaxTrax weiter gekommen – wenn ja, hätten wir sie wohl immer und immer wieder gebraucht, denn die Piste ging im selben Stil weiter. Also im Rückwärtsgang bis zur nächsten Wendemöglichkeit in See oder Heidelandschaft.

Mýrdalssandur nördlich der Ringstrasse 1
Es ist möglich, die Mýrdalssandur auf einer Piste nördlich der Ringstrasse zu queren. Ich nehme an, dass es sich dabei um die „alte Strasse“ durch den Sander handelt, denn es hat unterwegs einige Brücken, die weggeschwemmt und nicht ersetzt wurden.
Die Strecke ist imposant und mit Geländewagen gut fahrbar.

Furten

Auf den viel befahrenen Hochlandstrassen wie z.B die F910 östlich der Askja, sind die Flüsse und Bäche entweder überbrückt, aufgeschüttet und mit einem Wasserdurchlauf-Rohr versehen oder bei normalen Wetterverhältnissen auch mit einem SUV oder guten 4×4 zu furten.

Lindaá F88:
Laut Hüttenwartin in der Herðurbreiðarlindir, weist die Lindaá den höchsten Wasserstand bei der Furte gegen Mitternacht auf. Eine gute Zeit zum Furten ist deshalb um die Mittagszeit oder am frühen Nachmittag. Unterhalb der Furte wurde ein Seil gespannt. Wir wurden angewiesen, im Abstand von ca. 1.5 m zum Seil zu Furten. Flussabwärts kann sich Treibsand bilden.
Für unseren Landi war die Wassertiefe von ca. 70 cm kein Problem. Bei der 2. Passage ungefähr 2 Wochen später war der Wasserstand niedriger.
Wir hatten jedoch einige Leute getroffen, die an der Furte kehrt machten und die Reise über die F910 fortsetzten.

Grafarlandaá F88:
Diese Furte ist für einen Geländewagen kein Problem. Ich erwähne sie aber, weil unsere Seilwinde zum Einsatz kam. Ein Ehepaar hatte die Furt in einem SUV problemlos gequert, an der Lindaá allerdings gewendet. Bei der erneuten Querung blieb der Wagen stecken – Motor aus. Nach Bergung und Überbrückung konnten sie ihre Reise fortsetzen.

Bergvatnskvísl F752:
Àsgeirsson beschreibt auf S. 106 es gäbe einen berüchtigten Stein in der Furte an welchem schon einige Fahrzeuge hängen blieben. Es hatte Steine aber möglicherweise wurde eben dieser Stein entfernt oder die Furte verlegt. Für den Landi war die Querung am späten Nachmittag problemlos. Wer nicht furten möchte, kann auf die F881 ausweichen.

Hnjúkskvísl F752:
Laut Auskunft der Hüttenwartin am wenige Km entfernten Laugafell ist der höchste Wasserstand gegen Abend. Wir hatten den Bach am morgen gequert. Die Furte wies eine ordentliche Strömung bei ca. 70 cm Wasserstand auf. Für den Landi kein Problem.

Svartakvísl am alten Kjalvegur:
Àsgeirsson führt den Svartakvísl östlich der Blanda auf der Liste der problematischen Furten (S. 10-11 about fords). Wir wollten uns den mal anschauen denn das Wetter war gut, es hatte nicht geregnet, war aber auch nicht warm. Nach ausführlicher Inspektion sind wir durchgefahren. Wasserstand ca. 85 cm, starke Strömung und grosse Steine. Da wir bei der Blanda kehrt machten, mussten wir eine gute Stunde später nochmals furten. Und so ist das mit diesen Gletscherbächen: der Wasserstand ist auf gute 90 cm angestiegen, die Strömung natürlich immer noch stark, die Steine waren auch noch da und den Boden hat man sowieso nicht gesehen. Von solchem Tun im Alleingang ist eigentlich abzuraten.

Blanda am alten Kjalvegur:
Auch die Blanda ist bei Àsgeirsson auf S. 10-11 aufgeführt. Weiter schreibt er in einem anderen Kapitel – wie in Etappe 8 beschrieben: „Es kann interessant sein, den Weg bis zur alten Blanda Furte zu fahren. Blanda hat sehr starke Strömung und niemand sollte es in Erwägung ziehen dort hinaus zu fahren….“
Wir haben diese Aussage – vor allem nach dem Svartakvísl – sehr ernst genommen.

Die Furten auf der 208 im Süden sind für Geländewagen und SUV‘s bei gutem Wetter problemlos zu queren.

Da diese Reise schon eine Weile zurückliegt, ist es gut möglich, dass die eine oder andere Furte inzwischen mit einer Brücke «entschärft» wurde.

Naturschönheiten & Sehenswertes

Kerlingarfjöll:
Dieses Gebiet ist eines der schönsten Islands. Die Wanderwege erfordern gutes Schuhwerk. Nirgends sind Feuer und Eis so nah beieinander zu sehen, ein Spiel von Farben umhüllt mit „Duft von Schwefel“.

Hvannstóðfjöll:
Auf dieser Nebenpiste wird einem bewusst was Einsamkeit ist. Weite grandiose Landschaft, (bis jetzt noch)kein Handyempfang und im Pannenfall ein langer stiller Fussmarsch – man hört die Mäuse husten…

Mývatn und das Nature Bath:
Das Mývatn Nature Bath ist die „Blaue Lagune“ des Nordens. Gut geführt, sauber, freundlich.
Das Gebiet um den Mývatn und die Gegend um die Krafla gehören zu den vulkanisch aktiven Teilen der Insel und bieten tolle Wandermöglichkeiten.

Réttir – Schafabtrieb:
Ähnlich unserem Alpabzug. Die Schafe werden auch heute noch mit Pferden eingesammelt.

Jókulsárlon:
Die Gletscherlagune und der schwarze Strand mit den angeschwemmten Eisbrocken sind vor allem im Abendlicht wundervoll.

Mýrdalssandur:
Dieser Sander liegt in einem der wohl meist überwachten Gebiete Islands. Im Norden befindet sich unter der Eisschicht des Mýrdalsjökull der Vulkan Katla – einer der 3 aktivsten im Land. Immer wieder kommt es in diesem Gebiet zu Gletscherläufen. Der letzte hatte 2011 einen Teil der Ringstrasse im südlichen Bereich des Sanders weggerissen.
Die Fahrt durch den Sander auf der alten, von Messgeräten gesäumten Piste ist äusserst imposant.

Nordlichter:
Ausschnitt aus meinem Tagebuch von unserer letzten Nacht am Mývatn: “Alles war vorbereitet, Kamera, Stativ, warme Kleidung, Taschenlampe. Wir brauchten nur in der Wärme zu sitzen und aus dem Fenster zu schauen. Tatsächlich wurde es klar und gegen Mitternacht waren die ersten grau/grünlichen Schleier zu erkennen. Was wir in den nächsten Stunden erleben durften ist nicht zu beschreiben – es sprechen die Bilder. Irgendwann sind wir zurück zur Hütte, haben uns mit einem Bier auf die Veranda gesetzt und einfach nur noch gestaunt. Ein wahrlich fulminanter Abschluss unserer Reise!“

Es gäbe noch viel zu erwähnen…..

Hier noch ein paar Enttäuschungen:

Hveravellir:
Sehr touristisch. Der HotPot überfüllt, das Hüttenpersonal schien unmotiviert und die Sanitären anlagen waren schmutzig. Ok, die Saison ging im Hochland auch zu Ende.
Die blubbernde und dampfende Umgebung hingegen ist sehr schön.
Landmannalaugar:

Wie wird es wohl in der Hochsaison sein…..
Grosse Anlage, sehr touristisch, nachts kein Licht in den Sanitären Anlagen – leicht vorzustellen, wie die Klo‘s am Morgen bei dem Volksauflauf aussahen.
Herrlich ist aber der warme Bach und dort verteilten sich am Abend die Leute (als die Hochlandbusse und Tagestouristen weg waren).

Reisezeit & allgem. Erfahrungen

Reisezeit:
Wir waren vom 16. August bis zum 5. September unterwegs und fanden das eine gute Reisezeit. Die Zahl der Touristen hat kontinuierlich abgenommen. Im Schnitt haben wir auf den Pisten ca. 1-3 Fahrzeuge angetroffen. Oft waren wir ganz alleine unterwegs.
Mücken am Mývatn waren keine Plage mehr.

Wetter:
Das Wetter in Island kann sehr schnell wechseln – nicht nur im Hochland und die Temperaturen können in der Nacht durchaus unter Null sein. Der Wind ist allgegenwärtig. Was die Kleidung betrifft, haben wir dies etwas unterschätzt. Natürlich hatten wir warme Kleider dabei aber wir haben auch einiges ungebraucht wieder nachhause genommen (max. Tagestemperatur 18°C).

Fahren im Hochland und auf Nebenpisten:
In besiedeltem Gebiet und entlang der Ringstrasse hatten wir fast immer Handyempfang. Auch das Hochland ist erstaunlich gut abgedeckt. Trotzdem gibt es noch recht grosse Gebiete in denen man im Notfall auf sich alleine gestellt ist. Der Rettungsdienst ist sehr gut organisiert und kostenlos aber es kann Stunden dauern bis ein Team vor Ort ist.
Wir hatten ein sturmfestes Zelt und warme Schlafsäcke dabei sowie Proviant und Wasser für mindestens 3 Tage. Unser Landi hat uns aber nie im Stich gelassen – auch die Reifen nicht!

Tankstellen:
Das Tankstellen Netz im Hochland ist spärlich. Entlang der Ringstrasse gut. Meist mit Kaffe und Shop verbunden. Tanken ist nur mit Kreditkarte und Pincode möglich oder mit den Prepaid Karten, die im Shop bezogen werden können (1000, 5000 oder 10‘000 Kronen). Man kann nicht, wie bei uns, bar an der Kasse bezahlen!
Master Card, Visa und Maestro sind überall akzeptiert.

Navigation /Karten/Bücher:
Grundlagen für die Detailplanung – auch unterwegs waren:
„Adventure in Iceland“
von Páll Ásgeir Ásgeirsson, Heimur Verlag
Obwohl das Buch von Àsgeirsson 2005 erschienen ist, hat sich in seinen Beschreibungen nur wenig verändert. Vor allem die Einschätzung der Furten sowie der Schwierigkeitsgrad der Pisten stimmen gut überein.

Islandkarten von Mál og menning Edition 2011 1:300 000 Norðausturland, Norðvesturland, Suðausturland, Suðvesturland und Hálendið

GPS hatten wir keines dabei, dafür einen Kompass (der dankender weise nie zum Einsatz kam….)

Fazit:
Eine Reise nach Island lohnt sich in jedem Fall. In keinem anderen Land ist es möglich so viele Gegensätze so nah beieinander zu erleben. Feuer, Eis, Wasser, Sandwüsten, Lavafelder und bunte Heiden. Ein Farbenspiel der Natur – sowohl am Himmel als auch unter den Füssen….
Doch auch sonst hat man nirgends so das Gefühl den Ursprüngen unserer Erde so nahe zu sein wie in Island mit seiner enormen Energie, die sich in Blubbern, stinkendem Dampfen, Zischen und Beben ausdrückt. Einfach nur WOW!

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